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Interview zur Digitalisierungsoffensive Bestandsprozesse und Normung

BiPRO e.V.
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Sasha Justmann
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30.8.2018

Sasha Justmann im Interview mit der BiPRO e.V. zur aktuellen Lage von Implementierungen und der Normung im Rahmen der laufenden Digitalisierungsoffensive.

BiPRO
Interview

Sie haben bereits eine Vielzahl vonBiPRO-Normen-Implementierungen durchgeführt, woran arbeiten Sie gerade?

Wir engagieren uns weiterhin stark inden Digitalisierungsoffensiven, aktuell zu Schaden und Bestandsprozesse undbinden zeitglich die dort entstehenden Implementierungen in unseremMaklerverwaltungsprogramm sowie BiPRO-Client ein. Dabei liegt unser Fokus aufder Unterstützung der Versicherungsgesellschaften als fachlicher undtechnischer Projektpartner bei der Serviceumsetzung, sowie auch gerne alsPilotanbindung. Unsere clientseitigen Aufgaben als Consumer haben wir dabei bereitsvor einiger Zeit erfolgreich fertiggestellt und stehen in den Startlöchern.

 

Das Projekt Maklermandat ist vor Kurzembeendet worden und Sie bereiten schon jetzt die Implementierung vor. Wie gehenSie generell die Umsetzung von Normen an?

Der formale Normierungsprozess beimProjekt Maklermandat ist noch nicht vollständig abgeschlossen und auf daseigentliche Release wird durch die Qualitätssicherungsphase, die wir ebenfallsaktiv begleiten, noch gewartet. Dennoch gehen wir grundsätzlich so vor, dass unsereIT bereits während der Projekte in die Implementierung im Entwicklungssystemstartet. Auf diese Weise können wir frühzeitig Implementierungserfahrung, Praxisfälle,Qualitätssicherung und qualitatives Feedback während des laufenden Normungsprozesseseinfließen lassen – auch wenn dies meist mehrere Änderungszyklen in unserenSystemen hervorruft. Bezogen auf das Projekt Maklermandat, haben wir mit derMLP SE unsere Anwendung für die Bestandsübertragungen per BiPRO Norm 490bereits erfolgreich im Einsatz. Da es logischerweise zum jetzigen Zeitpunkt aneiner Anbindung auf Providerseite mangelt, bilden wir einen eigenen virtuellenProviderendpunkt ab, der die Anfragen vorübergehend wieder in E-Mails undBriefe umwandelt.

 

Die Normierung ist das Eine, dastatsächliche Implementieren das Andere. Hier liegen in den einzelnenUnternehmen oftmals größere Zeitspannen dazwischen. Wie lässt sich, aus IhrerErfahrung heraus, die Umsetzung von Normen beschleunigen?

 

Erfahrungsgemäß ist das mehreren Gründengeschuldet. Zunächst beginnt es mit der Information darüber, dass man eineImplementierung plant oder bereits daran arbeitet, um den Beteiligten einefrühere Möglichkeit für die (Ein)Planung zu geben. Weiter geht es mit demwünschenswerten frühen Austausch während interner Tests, auch um die eigene Qualitätssicherungbreiter aufzustellen und in früheren Stages aktiv mit Änderungen umgehen zukönnen. Nicht zuletzt ist auch ein offener Umgang mit der umgesetztenfachlichen Tiefe und dem Abdeckungsgrad entscheidend, um die spätere Akzeptanzfür die praktische Einsatzfähigkeit/ Anwendungsfallabdeckung hoch zu halten.Schließlich werden damit auch die Fortentwicklung und Nutzung durch den Endanwendergesichert. Ein Werkzeug für erfolgreiche Umsetzungen sind unseres Erachtens dieDiOs, welche vorgenannte Punkte nachweislich positiv beeinflussen. Nichts isttrauriger als eine nicht genutzte Implementierung, gleich aus welchem Grunde.

 

Lassen sich möglicherweise Verfahren ausden Digitalisierungsoffensiven, in denen sich die Mitglieder auf konkreteUmsetzungsziele festlegen, auf die Normierungsprojekte übertragen?

Das ist deswegen so schwierig, da dieUmsetzungszieldefinition in Form von Implementierungsstufen häufig erst aus derDiskussion der umsetzenden Marktteilnehmer und deren internen Abhängigkeiten entsteht.Die Implementierungsstufen bilden, bezogen auf den unter den Teilnehmern vereinbartenProjektscope, die in der Breite der Marktteilnehmer erreichbaren Ziele inzeitlicher Stufe von 3 – 24 Monaten Implementierungszeit ab. Eine Transformationdieses Vorgehens ist zwar in Ansätzen bei den Normierungsprojekten bereits vorhanden,jedoch ist unser Ziel in der Normung auch, den Umfang nicht zu eng zuschneiden. Denn dann würde die Einsetzbarkeit einer Norm in der Breite desMarktes voraussichtlich bei manchem Projekt zu stark eingeschränkt werden.Dennoch zeigen sich immer wieder viele erfolgreiche Mechanismen in den DiOs undden UserGroups, welche tragfähige Ansätze für Normierungsprojekte hervorbringen– nicht zuletzt deshalb, weil sich viele Normprojektteilnehmer übergreifend auchin DiOs intensiv beteiligen. Das spürt man die letzten Jahre in Form von einerechten Beschleunigung und Diskussionsqualität.

 

Mit RNext hat der BiPRO e.V. eine neueReleasegeneration angekündigt. Warum setzen Sie dennoch auf das Release 2?

Wir sehen der Umsetzung und demfachlichen Ansatz von RNext mit Freude entgegen, da es sowohl zu unseremfachlichen wie technischen Umfeld sehr gut passt. Die Ansätze die in RNextstecken sind nach unserem Dafürhalten ein tragfähiger Schritt in noch effizientereNormungsprozesse und bilden einen zukunftssicheren breit akzeptiertenTechnologie Stack auch für branchenübergreifende Kooperationen. Diesvorausgeschickt empfinden wir jedoch nicht, dass das Release 2 damit zur Folgeall dies nicht abbilden kann – es ist liegt eben ein anderer Ansatz zu Grunde.Mit dem Release 2 hat der Markt ein funktionierendes Modell im Einsatz, mit demsich die gewünschte Funktionalität sehr gut abbilden lässt. Darüber hinaus gibtes eine Vielzahl an qualitativen Implementierungen zwischen aktiven Partnern,die stetig weiterentwickelt werden. Darüber hinaus findet eine erkennbareWeiterentwicklung bei allen Marktteilnehmern auf Release 2 statt. Auch deshalbglauben wir, dass nach wie vor eine hohe Investitionssicherheit in Release 2 stecktund sich dies die nächsten Jahre auch nicht ändern wird. Es ist nicht die Fragezu stellen ob RNext oder R2, sondern vielmehr wie man effizient verschiedeneAnsätze der Servicemodellierung parallel anbieten kann, sofern man sich alsUnternehmen dazu entscheidet und sich daraus Vorteile abbilden lassen.

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