Virtuelle Produkte und noch immer gute Margen – die Versicherungsbranche scheint prädestiniert für einen hohen Digitalisierungsgrad und echte Vernetzung der Marktteilnehmer.
Andere Branchen haben es vorgemacht. Sie zeigen, dass Innovationen immer vom Kunden ausgehen, sprich, dass durch ein neuartiges Angebot sich dessen Verhalten ändert. Dieses Angebot wird durch neue Geschäftsmodelle präsentiert, die wiederum auf einer Digitalisierung dessen fußen. Das ist – gerade in unserer Branche, die ausschließlich intangible Produkte, also Dienstleistungen produziert – nur über eine Vernetzung der Marktteilnehmer möglich. Damit ist die Vernetzung des Markts für sämtliche Digitalisierungs- und damit Innovationsbestrebungen absolute Grundlage. Die Digitalisierung kann hier ein wahrer Katalysator für eine Neuordnung des Marktes sein und große Chancen für progressive Player – und das müssen nicht immer nur neue Start-ups sein, sondern können auch etablierte Anbieter mit neuartigen Angeboten sein – am Markt bringen.
Die Realität in der Versicherungswirtschaft zeichnet jedoch oft ein anderes Bild. „Unser Markt ist an dieser Stelle technologisch noch rückständig, andere Branchen sind hier weiter, auch wenn die Produkte deutlich weniger gut für die digitale Transformation geeignet sind“, stellt zeitsprung- Geschäftsführer Marcel Hanselmann fest. Grundlage für Digitalisierung bleibt aber zunächst die Vernetzung – ohne sie wird keine Digitalisierung und Innovation stattfinden können. Warum stellt das in der Versicherungswelt so eine Herausforderung dar? – Hanselmann erklärt: „Echte Vernetzung macht den Markt und damit die Bestände deutlich agiler, wodurch sich immer mehr der Trägheitseffekt verliert. Das ist eine Entwicklung, die vor allem die etablierten Player am Markt vor herausfordernde Aufgaben stellt, denn ein Big Player agiert naturgemäß mit mehr Bedacht als ein Angreifer, der nichts zu verlieren hat.“
Wie eine Umfrage der Zurich kürzlich gezeigt hat, wurden ca. 40 % der Maklerbestände noch nie oder maximal 1 Mal umgedeckt. Dies spricht für eine nach wie vor hohe Trägheit im Bestand.
Die fortschreitende Vernetzung reduziert aber diese Wechselhürden und schafft ihrerseits die Grundlage für neue erfolgversprechende Geschäftsmodelle und Vertriebsansätze. Dies ist dann eine große Chance für alle am Markt, egal ob aggressiver Angreifer, der seine große Chance in der Digitalisierung sieht, oder Big Player, der sich vielleicht sogar an der ein oder anderen Stelle von den neuen Anbietern etwas abschauen kann. Denn „eine zielgerichtete Vernetzung ist längst kein teures Großprojekt mehr, das aus Kosten- und Kapazitätsgründen vor sich hergeschoben werden sollte“, so Hanselmann.
„Es geht dabei auch nicht um die Vernetzung von zweien. Wir bei zeitsprung vernetzen jeden mit jedem und machen den gesamten Markt zu einem zusammenhängenden Ökosystem, von dem alle Beteiligten profitieren können. Würde sich jeder Marktteilnehmer selbst um seine Vernetzung kümmern, hätte das Einzellösungen zu Folge, die sowohl in der Erstellung als auch im Betrieb sehr kostenintensiv sind und darüber hinaus noch an die Systeme der Marktbegleiter mit weiteren Kosten angebunden werden müssten. Das ist in jeder Hinsicht nachteilig und daher ist der Hub-Gedanke das deutlich bessere Zukunftsmodell“, stellt Marcel Hanselmann darüber hinaus klar.
Dies ist der Weg der Zukunft, da sind sich die Experten einig, aber daraus resultiert auch ein weiterer Faktor, der immer wieder für Zurückhaltung in der Branche sorgt: die Datensicherheit. Führt der Datentransfer zu externen Partnern, also zu einem Outsourcing-Modell, sorgt das immer wieder für ernsthafte Bedenken. Dabei sind alle Regelungen vertraglich definierbar. „Wir sind als Unternehmen für unsere Datensicherheit ISO-zertifiziert und beschäftigen Fachleute, die sich ausschließlich um diesen Bereich kümmern. Die Anforderungen unserer Kunden erfüllen wir heute problemlos in der Praxis“, weiß Hanselmann.
Wenn man die Chancen und die Risiken einer echten Marktvernetzung gegenüberstellt, wird klar: Die Branche kann viel mehr, als sie aktuell zeigt und die Herausforderungen im Bereich des Datenschutzes und Outsourcing sind heute gut handelbar. Innovative Hub-Lösungen wie die von zeitsprung bieten kostengünstig Zukunftsfähigkeit, ohne dass internes BiPRO-Know-how nötig ist. Auch der laufende Betrieb wird komplett durch den Hub-Anbieter verantwortet, sodass eine Anbindung jederzeit und ohne Stillstand der Systeme realisierbar ist. Einer Marktvernetzung steht, im Gegensatz zur Situation vor einigen Jahren, nichts entgegen. Diese Entwicklung könnte den Markt der Versicherer durchaus etwas durcheinanderbringen, da gerade innovative kleinere Häuser durch eine gute Digitalisierungsstrategie Boden gutmachen könnten und auch die großen Player der Innovation Raum geben müssten, um nachhaltig ihre Führungsrolle nicht zu riskieren.
Auch wenn in Sachen Vernetzung noch viel vor uns liegt, der Anfang ist geglückt und wir haben in Deutschland mit der DSGVO vermutlich die weltweit höchsten Datenschutzstandards. Auch auf der Kostenseite hat sich der Markt mit schlanken Plattformlösungen komplett gewandelt, sodass das immense Potenzial der verfügbaren Vernetzungslösungen heute jedem am Markt zur Verfügung steht.