Es ist wieder soweit und die DKM öffnet bald die digitalen Tore. Dieses Jahr findet die größte Fachmesse der Versicherungsbranche jedoch nicht persönlich, sondern persönlich digital statt. Wir möchten Ihnen eine erste Vorschau geben, was Sie dieses Jahr von uns Neues auf der Messe erwarten können.
Unter dem Titel „Das wird Alles verändern: Die BiPRO-Cloud“ geben wir Ihnen im Rahmen des BiPRO-Kongresses einen Einblick in ein neues Zeitalter. Seien Sie mit dabei und merken sich den Vortrag am 27.10.2020 um 12:00 – 12:30 Uhr in Ihrem Kalender vor.
In diesem Rahmen möchten wir nicht nur die neuartigen Ansätze unseres Produktes vorstellen, sondern werden viel mehr innovative Vorgehensweisen zur Lösung der bisher ausbleibenden Umsetzungsgeschwindigkeit im Gesamtmarkt vorstellen. Mit diesem Artikel dürfen wir besonders interessierten Besuchern vorab einige spannende Einblicke geben.
Die erste BiPRO-Implementierung beginnt für Versicherungsunternehmen häufig damit, dass die umfangreichen BiPRO-Normen zunächst gelesen und durchdrungen werden müssen. Hierfür wird zu Beginn eine gewisse Kenntnis in fachlichen und technischen Themenfeldern vorausgesetzt oder die Projektteilnehmer müssen sich diese während der Projektlaufzeit hart erarbeiten, Fachgruppengespräche führen oder eine der empfehlenswerten Schulungen bei der BiPRO-Akademie besuchen.
Die Einstiegshürde ist mitunter durch die Komplexität der Normen, für Projekte bezogen auf das schwere aber dafür sehr mächtige BiPRO-Datenmodell, zunächst weiter oben angesetzt. Um dieses notwendige Wissen sicher herzustellen (oder zu kompensieren) werden häufig Beratungshäuser vom Versicherungsunternehmen hinzugezogen.
Die nächsten Schritte nach der nötigen Einarbeitung sind üblicherweise die Bestandssystem(e) Erfassung, Attribut- und Listenmapping sowie Transformationsleistungen zwischen den Dateninseln. Dieser Teil ist bei Schnittstellenprojekten schlichtweg nicht weg zu diskutieren und muss leider gemacht werden.
Dabei helfen zur Stunde im Projekt die Business Analysten und Softwareentwickler sowie die domänenverantwortlichen Fachbereiche. Der Schwerpunkt der Schnittstellenprojekte sollte sich auch auf diese Kernaufgaben in der eigenen Unternehmenslandschaft fokussieren. Häufig stellen wir fest, dass diese Tätigkeiten für die richtigen Rollen im Unternehmen gar nicht so aufwendig sind, da der Umgang mit den eigenen Datenstrukturen der Bestandssysteme für jene Fachleute und zuständigen Entwickler häufig sehr geläufig ist.
Erst durch die nötige gedankliche Einarbeitung in ein für die internen Mitarbeiter im Versicherungsunternehmen fremdes Modell und die damit einhergehenden fremden Zusammenhänge und Prozesse, werden BiPRO-Projekte für die Beteiligten oftmals anstrengend.
Im Anschluss kommen die daran anknüpfenden, häufig länger laufenden, Entwicklungsleistungen die im Ergebnis zur Bereitstellung der Webservices führen sollten. Diese sind unter anderem: Umgebungsherstellung, Webserviceprogrammierung nach BiPRO-Norm, Infrastrukturherstellung, Benutzersteuerung mit Rechten und Rollen, Fach-, Integrations-, Sicherheits- und Regressionstests, Monitoring- und Alarmsysteme und schließlich Dokumentation. Dabei beschäftigt das Projekt in dieser längeren Phase die mitunter wichtigste und ausgelastete Ressource im Kontext der Digitalisierungsanstrengungen unserer Branche: Die eigene Unternehmens-IT.
Zuletzt kommt die Veröffentlichung der Services und die Organisation sowie der Vertrieb der Anbindung gegenüber dem Markt. Dazu gehört eine strategische Auswahl von den ersten Verwaltungsprogrammen und dementsprechend mit den Herstellern verbundene Vermittler, um die ersten Erfahrungen des neu entwickelten Systems im produktiven Erstbetrieb zu sammeln.
Als Erfahrungswert vom Piloten bis zum Breitenrollout gilt die Faustregel: „Umso weniger Erfahrung in der BiPRO-Entwicklung im Unternehmen vorhanden ist, umso mehr Pilotpartner werden benötigt“. Folglich gilt zwangsläufig: „Umso länger dauert die positive Entscheidung zum qualitativen Breitenrollout für alle Marktteilnehmer.“.
Daher ist die Verfügbarmachung von akzeptierten und erfolgreichen BiPRO-Services für ein dahingehend unerfahrenes Unternehmen ein entsprechend langer Weg.
Die BiPRO-Welt entwickelt sich ständig weiter. Durch die positive hohe Anzahl an mitwirkenden Unternehmen, den sich weiterentwickelnden Ansprüchen der Anwender, der fachlichen und technischen Weiterentwicklung des Marktes und sich verändernden Produkten ist dies auch zwingend erforderlich und gesund für den Branchenstandard.
Wer einmal einen BiPRO-Webservice betreibt, sollte auch dauerhaft das nötige Wissen, die Prozesse, benötigte Ressourcen und entsprechendes Budget einplanen um die eigenen Services stabil am Laufen zu halten und ebenfalls zielgerichtet weiterzuentwickeln. Sofern man diese selbst betreibt.
Der BiPRO e.V. hat hierzu eine Vielzahl von positiv wirkenden Mechanismen zur aktiven Betreuung und Weiterentwicklung der Normen. Die Gremien, Projekte, Digitalisierungsoffensiven, Fachgruppen und nicht zuletzt die Geschäftsstellenmitarbeiter pflegen die jeweils letzten drei Versionen der Normen und passen diese dauerhaft aktiv an die Bedürfnisse des Marktes an.
Hierdurch wird eine Investitionssicherheit der Implementierungen für die einsetzenden Mitglieder und Systeme gewährleistet und eine flächendeckende Verbreitung dadurch ermöglicht.
Ein Versicherungsunternehmen, als Anbieter von eigenen BiPRO-Services, muss sich daher selbstverständlich auch um Updates und Pflege dieser Dienste kümmern und dahingehende Betriebsprozesse etablieren. Bei neuen Releases und Updates seitens der BiPRO e.V. sollte ein Serviceanbieter im Besten Fall kurzfristig mitziehen um Kompatibilitäten zum Markt sicherzustellen und geforderte Weiterentwicklungen der Teilnehmer abzubilden.
Im Fall eines neuen Releases müssen zunächst die fachlichen und technischen Änderungsprotokolle (sog. Change Lists) überprüft werden. Die Neuerungen müssen wie bereits bei der ersten Implementierung durchdrungen, geprüft und in die Entwicklung für den späteren parallelen Betrieb eingearbeitet werden. Dies bedeutet auch, dass die initialen Aufwände für die programmatische Herstellung der Webservices, verbundene Tests und Betriebsaufwendungen bei Updates erneut anfallen. Im Ergebnis muss sich das Versicherungsunternehmen naturgemäß auf den Betrieb und die Pflege von mehreren angebotenen Release-Ständen gleichzeitig ausrichten.
Zunächst setzt die zeitsprung Lösung an wo der Schmerz am größten ist: An den Stellen bei denen im Projekt die größten Aufwände für Sie entstehen und reduzierte jene auf ein absolutes Minimum. Versicherungsunternehmen benötigen zukünftig zunächst keine zwingenden BiPRO-Kenntnisse mehr um Services zu 100 % normkonform verfügbar zu machen. Weder in der Entwicklung, noch während des Mappings oder des abschließenden Tests.
Zusätzlich wird durch den Betrieb im Cloudbetrieb, innerhalb deutscher Rechenzentren nach Bankenstandard, das Produkt sofort einsatzbereit ausgeliefert und bedarf keiner Entwicklung, Konfiguration und keiner gesonderten Integration in Ihre IT-Landschaft. Die Sicherheitsinfrastruktur und die Skalierung über moderne Kontainersysteme sind ebenfalls bereits im Auslieferungszustand fertig eingerichtet.
Innerhalb der zeitsprung BiPRO-Cloud sind alle Normen, in allen Haupt- und Nebenversionen vollständig verfügbar. Die Tiefe der Abbildung kann alle normierten Webservice-Funktionalitäten und alle im BiPRO-Datenmodell verfügbaren Felder und Werte ohne Einschränkungen anbieten. Weiterhin stellen wir bei neuen Veröffentlichungen der BiPRO e.V. innerhalb weniger Tage sicher, dass Sie und Ihre Consumer über die neuen Webservice-Releases produktiv verfügen können.
Hinzu kommt das integrierte Norm- und Versionsmanagement, welches die Cloud für den Entwickler vollautomatisch übernimmt. Dies bedeutet, dass die Cloud beim Empfang von Daten eigenständig ermittelt, in welcher Norm (z.B. 430.1, 430.2, 430.4 etc.) ein Datensatz abgelegt werden darf und in welchen Versionen dieser Datensatz gültig ist.
Die Cloud legt den Datensatz zudem automatisch in allen Versionen (z.B. 2.6.1, 2.7.2, 2.8.1 etc.) der ermittelten Norm ab und stellt diese den Consumern sofort bereit. Consumer können die Daten somit jederzeit in der jeweils für den Consumer optimal passenden Version abrufen. Entwickler und/oder Business Analysten im Versicherungsunternehmen müssen nicht länger über das Wissen der verschiedenen BiPRO-Versionen und damit verbundenen fachlichen und technischen Regeln verfügen. Dieses Feature spart nicht nur viel Zeit, sondern verhindert auch Designfehler. Durch die Technologie ist eine 100% normkonforme Datenlieferung in allen Versionen gewährleistet - ohne einen BiPRO-Fachexperten im Team zu benötigen.
Im Bereich der Daten- und Dokumentenübermittlung müssen sich Unternehmen natürlich auch weiterhin um das Mapping und die Übertragung zur BiPRO-Cloud kümmern. Dieser Punkt entfällt zwar nicht, wird aber durch Vereinfachung der Schnittstellenmodelle deutlich beschleunigt.
Die BiPRO-Cloud verfügt über intelligente json-REST APIs, welche unter Anderem die Komplexität des BiPRO-Datenmodells auf ein vereinfachtes Modell reduziert ohne die Mächtigkeit zu reduzieren. In den jüngsten Projekten war es einigen Entwicklern bereits innerhalb eines Tagesmöglich, aus Umsystemen die Daten in die BiPRO-Cloud zu übertragen und durch die integrierte Intelligenz eine automatisierte normkonforme Transformation in das BiPRO-Datenmodell zu erreichen.
Natürlich wurde die Cloud mit einer Managementoberfläche ausgestattet, welche Vermittler-, Benutzer-, Rechte- und Rollensteuerung ermöglicht. Ein umfangreiches Servicemanagementsystem ermöglicht die schnelle Begleitung Ihrer Consumer im Recherchefall. Das umfangreiche Monitoring mit Dashboard- und Analysefunktion dient zur Überwachung der Cloud für Techniker und Fach-/Vertriebsmitarbeiter.
Selbstverständlich wurde bei der Konzeption des Produktes auch an Migrationsszenarien gedacht. Die BiPRO-Cloud verfügt über einfache Schnittstellen zur aktiven und zur passiven Belieferung per Clientbridge. Das bedeutet, dass Sie bei Vorhanden sein eines noch eigenen BiPRO-Webservices, der BiPRO-Cloud einen Zugang auf Ihren Service ermöglichen können (wie wenn die Cloud ein Vermittler wäre) und sich die Cloud dann selbst über Ihre bisherige Datenstrecke eigenständig befüllt. Auch hier werden die Daten normkonform übersetzt und in allen verfügbaren und zum jeweiligen Datensatz möglichen Versionen in der BiPRO-Cloud eingestellt. Die Erweiterung von Datenfeldern lässt sich bequem intern parallel vorantreiben und die Consumer überführen, bis die alten Services dann letztlich abgeschaltet werden können.
Die ersten erfolgreichen Implementierungsprojekte haben mit den zwischenzeitlich produktiven Pilot-Versicherungsgesellschaften bewiesen, dass wir mittels der neuen Technologie einen erheblichen Vorsprung zu anderen Implementierungsformen erreichen können. Wir reduzierten in einigen Fällen die geplanten BiPRO-Implementierungsprojekte von bisher 12 - 36 Monaten auf wenige Wochen bzw. in Einzelfällen auf wenige Tage.
Zu guter Letzt haben wir auch bereits allen unseren bisherigen Vermittlern, Pools, Vertrieben und Maklerverwaltungsprogrammherstellern die an unseren Dokumenten-Service (zeitsprung BiPRO-Client) angebunden sind, den Zugang zur BiPRO-Cloudermöglicht. Dies bedeutet, dass ein Anschluss an die BiPRO-Cloud automatisch ein Anschluss an über 6.000 Maklerunternehmen bedeutet und das Projektteam direkt in die erfolgreiche Umsetzung der Belieferung des Marktes einsteigt ohne eine langlaufende Pilotierung und Anbindungsvertrieb durchführen zu müssen.
Die BiPRO-Cloud steht trotz des enormen Funktionsumfangs und der bereits erreichten Reife durch die Erfahrung mit den Pilot-Nutzern am Anfang unserer Entwicklungsideen. Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung steht uns eine Fülle an Neuerungen im Sinn, welche unsere Branche in ihrer Digitalisierungsphase deutlich unterstützen werden.
Aktuell integrieren wir unser Produkt ZOE, welches durch den Einsatz von maschinellem Lernen die zu übertragenden Dokumentinhalte liest und die Befüllung des BiPRO-Datenmodells ermöglichen wird.
Beginnen werden wir zudem in Kürze mit dem Ausbau in andere Sprachen durch die Integration von automatisierten Übersetzungsmechanismen mit Fachsprachenabbildung, was die Nutzung der Systeme auch in anderen Ländern ermöglicht.
Für das kommende Jahr haben wir uns vorgenommen an der Umsetzung von automatisierten Mappings unter Einbeziehung von künstlicher Intelligenz und Natural Language Processing zu arbeiten. Das Ziel ist es, die definierten Schnittstellen zur Datenübermittlung an die Cloud für den Anwender optional durch künstliche Intelligenz zu ersetzen.
Ein Entwickler im Versicherungsunternehmen soll seine zu übertragenden Daten aus jedem Fachsystem senden können, ohne jeweils eine Transformation in das Cloud-Schnittstellenformat programmieren zu müssen. Die BiPRO-Cloud wird selbstständig das Mapping vornehmen und den Entwickler lediglich im Bedarfsfall um seinen Rat fragen. Die ersten Erfolge hat das Projekt bereits geliefert und wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 mit der Integration der notwendigen Softwarebestandteile voranschreiten.
Wir sind uns sicher, dass sich durch den Einsatz der zeitsprung BiPRO-Cloud eine qualitative und schnelle Verbreitung der Implementierungen im Markt erzielen lässt.
Die Digitalisierungsprojekte werden durch diese Technologie und den Einsatz von SaaS- (Software-as-a-Service) und IaaS-(Infrastructure-as-a-Service) Komponenten deutlich beschleunigt und hohe Aufwände im IT-Betrieb nicht länger nötig sein.
Darüber hinaus wird der Verwaltungsaufwand für BiPRO-Webservices für jeden einzelnen Marktteilnehmer reduziert und fehlende Zeit wird frei für jene Tätigkeiten welche zu den Kernkompetenzen zählen.
Die Notwendigkeit an Expertenwissen wird deutlich abgebaut und die Konzentration auf die Etablierung von lückenlosen Prozessketten und dahingehender Verfügbarmachung in den Backendsystemen wird ermöglicht.
Wir beschleunigen mit diesem Produkt die erfolgreiche Umsetzung von BiPRO-Projekten für alle Marktteilnehmer enorm, was einer flächendeckenden Verfügbarmachung von normierten und standardisierten Prozessen den notwendigen Schub zur Realisierung für unsere gemeinsame Branche ermöglicht.